Einfach nur vergesslich oder steckt mehr dahinter?

Ist meine Vergesslichkeit normal?

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2 Minuten Lesezeit

In vielen Fällen ist die Antwort „Ja“. Doch gerade im Alter wächst die Sorge einer Demenzerkrankung oder ähnlichem. Testen Sie sich selbst oder trainieren Sie Ihr Gedächtnis mit diesen Tipps und einer gesunden Ernährung.

Unser Gehirn arbeitet ständig auf Hochtouren und da können und dürfen Fehler passieren. Dann suchen wir den Schlüssel, vergessen den Rückruf bei einem/r Freund/in oder müssen einen Text zweimal lesen. in jungen Jahren lacht man über diese kleinen Fehler und schiebt es auf den Alltagsstress. Doch wird man älter, verunsichert viele die Vergesslichkeit und die Sorge vor einer beginnenden Demenz wächst. Doch Ursachen für Vergesslichkeit gibt es viele und sie muss nicht immer ein Grund zur Sorge sein.

 

Vergessen ist eine Funktion unseres Gehirns

Dr. Nina Merkel, Neuropsychologin am Zentrum für Neurologie und Neurochirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt sagt: „Vergessen ist etwas völlig Normales und sehr wichtig für unser Funktionieren im Alltag. Es hilft uns, Prioritäten zu setzen und neue Reize effizient zu verarbeiten.“  Im Alter finden zudem Umbauprozesse im Gehirn statt: Manche Bereiche verlieren an Hirnsubstanz, die Verbindungen zwischen den Nervenzellen werden weniger und manche Areale werden so umgestaltet, dass sie weniger gut mit anderen Bereichen kommunizieren können. „Dadurch wird das Denken etwas langsamer und weniger flexibel und wir haben Probleme, auf bestimmte Inhalte zuzugreifen“, so Dr. Merkel. Das sind jedoch keine Anzeichen einer beginnenden Demenz. Sie sagt weiter: „Eine Demenz entwickelt man nicht von heute auf morgen. Zudem muss nicht jede Vergesslichkeit auf eine Demenz zurückzuführen sein. Für Vergesslichkeit gibt es auch noch andere Ursachen, z. B. Flüssigkeitsmangel, Stress oder andere Erkrankungen.“

Die geistige Leistungsfähigkeit testen

Wer sich selbst eine erste Einschätzung verschaffen will, kann dies über einen Online-Gedächtnistest erreichen. Ein Beispiel ist der Gedächtnistest von ratiopharm unter www.gedächtnis-testen.de Zur weiteren oder genaueren Abklärung ist natürlich der Hausarzt immer der richtige Ansprechpartner, gerade wenn die Vergesslichkeit zu Problemen im Alltag führt.

Training hält den Kopf fit.

Tipps für ein fittes Gehirn

Vorbeugen und aktiv werden sind die wichtigsten Dingen, um sich vor Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwächen zu schützen sowie um das Risiko einer Demenzerkrankung zu reduzieren. zudem spielt die Ernährung eine große Rolle, denn eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen hat auch Einfluss auf die Gesundheit des Gehirns. So deuten neuere Erkenntnisse auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Darm und Gehirn hin. Das Synonym „Der ist ganz schön ausgeschlafen.“ für einen schlauen Menschen ist zudem kein Zufall. Denn „Schlaf ist entscheidend für das erfolgreiche Speichern von Informationen“, weiß Dr. Merkel. Und natürlich Bewegung. Sowohl geistig, also auch körperlich. Gedächtnistraining, Lesen, SuDoKu und regelmäßiger Sport können Alterungsprozessen im Gehirn vorbeugen. Frau Dr. Merkel rät: „Keine Angst vor neuen Herausforderungen. Diese sind es, die uns geistig flexibel halten.“ Selbstverständlich gibt es auch Faktoren, die Gedächtnisprobleme negativ beeinflussen wie wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Drogen, die es zu meiden gilt.

Nahrung fürs Gehirn

Wer seinem Gehirn buchstäblich etwas Futter geben will, findet hier einige Rezeptideen, die schnell zubereitet sind und dem Gehirn wichtige Nährstoffe liefern.

Weitere Informationen rund um das Thema Gehirn und Gedächtnis sowie zahlreiche Tipps und spannende Gedächtnistrainings für mehr geistige Leistungsfähigkeit bietet die Website:
www.gegen-das-vergessen.net

 

Expertin im Beitrag ist Dr. rer. nat. Nina Merkel
Dr. Nina Merkel ist Neuropsychologin am Zentrum für Neurologie und Neurochirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt. Parallel dazu forscht sie am Ernst-Strüngmann-Institut für Neurowissenschaften in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Wolf Singer zu Veränderungen neuronaler Prozesse im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen.

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